Wissenschaftliche Konferenzen und Tagungen

Tagungsankündigung

 

Internationale Tagung

 

Zukunftsträume | Rêves de l'avenir | Dreams of the Future

 

8. bis 10. Februar 2024 an der Universität des Saarlandes

 

Nach neun Jahren der Forschung und des Austauschs im DFG-Graduiertenkolleg „Europäische Traumkulturen“ soll der Blick nicht nur zurück, sondern insbesondere nach vorne gerichtet werden: Unter dem Titel "Zukunftsträume" wird vom 8. bis 10. Februar 2024 die internationale Abschlusstagung des Kollegs den Zukunftsgehalt des Träumens in Literatur und Kunst, in Theater, Film und Musik untersuchen. Die Veranstaltung findet im Graduate Centre auf dem Saarbrücker Universitätscampus statt und beginnt am Donnerstagvormittag, den 8. Februar.

 

Die seit der Antike bestehende besondere Beziehung zwischen Traum und Zukunft hat auf vielfache Weise Eingang in die Kunst gefunden: als Ausdruck einer Faszination und als mehrdimensionales Gestaltungsmittel, das Imaginations-, Spiel- und Verhandlungsräume öffnet. Vor diesem Hintergrund möchten wir bei unserer Tagung vor allem den folgenden Fragen nachgehen: Von welcher Zukunft handeln die künstlerischen Zukunftsträume? Sind sie utopischer oder dystopischer Natur? Sind sie als Schlafträume markiert oder handelt es sich um Zukunftsvorstellungen, die zwar traumhaft konzipiert, aber doch in der Wachwelt verankert sind? Wie sind sie mit welcher Gegenwart oder Vergangenheit verbunden? Welche Funktion nehmen sie innerhalb des jeweiligen Werks ein? Inwieweit reichen religiöse, politische oder Wissensdiskurse in die künstlerischen Zukunftsträume hinein? Besonders im Fokus steht dabei die spezifische Ästhetik der Zukunftsträume. Neben dem Verhältnis zwischen onirischen Zukunftsentwürfen und zeitgenössischen Darstellungskonventionen oder Gattungsmodellen treten dabei auch mediale Besonderheiten und Fragen der Übersetzung in den Blick. In den Beiträgen der Wissenschaftler:innen, die u. a. aus Deutschland, Frankreich und Österreich kommen, werden die Zukunftsträume darüber hinaus mit den Schwerpunktthemen verknüpft, die die Forschungsarbeit des Kollegs in den zurückliegenden Jahren geprägt haben.

 

Im Rahmen der Tagung führt der Chor der Universität des Saarlandes unter der Leitung von Universitätsdirektor Prof. Dr. Helmut Freitag in einem Konzert die Kantate Sueños des mexikanischen Komponisten Arturo Márquez auf. Freitag, 9. Februar, 18.00 Uhr, Musiksaal der Universität des Saarlandes.

 

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Um Anmeldung per E-Mail bis zum 1. Februar 2024 wird gebeten an: traumkulturen(at)uni-saarland.de

 

Tagungsort: Graduate Centre, Campus, Gebäude C 9.3

 

 

KONFERENZPROGRAMM

Hier finden Sie das Konferenzprogramm als pdf-Datei.

DONNERSTAG, 8. FEBRUAR

 

09.00 | Registrierung

 

09.30 | Grußwort: Stefanie Haberzettl, Dekanin der Fakultät P

                 Einführung: Janett Reinstädler / Hannah Steurer / Romana Weiershausen

 

I. TRÄUME ERZÄHLEN, ZUKUNFT ERZÄHLEN

(Moderation: Romana Weiershausen)

10.20 Christina Marinidis (Wuppertal): »Man sol sich an treum nit keren« (oder etwa doch)? – Zur Funktion der Träume im ›Prosa-Lancelot‹

 

KAFFEEPAUSE

 

11.30 Hauke Kuhlmann (Bremen): »Eingehüllt in gefälligen Wahnsinn«. Überlegungen zum Traum in Goethes ›Egmont‹ (1787)

12.10 Christoph Jakubowsky (Berlin): Autobiographische Zukunftsträume in Goethes ›Dichtung und Wahrheit‹

 

MITTAGSPAUSE

 

II. VOM ENDE TRÄUMEN

(Moderation: Jonas Nesselhauf)

14.20 Charleena Schweda (Erlangen-Nürnberg): »Death’s Sadistic Design«: Visions, Dreams, and Destiny in 2000s Horror Films

15.00 Eric Thil (Saarbrücken): Fin de siècle dreams: Apocalypse now? Rêves de fin et fin des rêves dans la littérature européenne fin-de-siècle

 

KAFFEEPAUSE

 

16.10 Manfred Engel (Saarbrücken): Todesträume im Realismus

FREITAG, 9. FEBRUAR

 

III. TRÄUME HÖREN, ZUKUNFT HÖREN (1)

(Moderation: Hannah Steurer)

09.30 Hendrik Rungelrath (Saarbrücken): Traum und Zeit – und ihre Erfahrung. Zur traumthematischen Interpretation von Brian Ferneyhoughs Cassandra’s ›Dream Song‹

10.10 Charles Magron (Grenoble / Toulouse): »Mais chez qui du rêve se dore / Tristement dort une mandore / Au creux néant musicien«

 

KAFFEEPAUSE

 

IV. TRÄUME HÖREN, ZUKUNFT HÖREN (2)

(Moderation: Nine Miedema)

11.20 Natascha Denner (Saarbrücken): Der Traum in ›Govorit Moskva‹ (dt. ›Hier spricht Moskau‹) der Post-Punk-Band Shortparis als totalitäre Dystopie zwischen Wut und Ohnmacht

12.00 Christiane Solte-Gresser (Saarbrücken): Zukunftsmusik: Träume gegen die Systemkrisen der Moderne in Arturo Márquez’ Kantate ›Sueños‹ (2005)

 

MITTAGSPAUSE

 

V. TRÄUMEND AUS DER ZEIT FALLEN

(Moderation: Laura Vordermayer)

14.10 Maéva Boris (Paris): »Ter a Saudade do futuro«: écriture et usages politiques du récit de rêve dans la littérature angolaise (1960–2020)

14.50 Esther von der Osten (Berlin): Poetik des Hypertraums in Hélène Cixous’ ›Hyperrêve‹

 

KAFFEEPAUSE

 

16.00 Bernd Appel (Buchholz in der Nordheide): Ahasvers Traum – ein Leben ohne Zukunft

18.00 Konzert mit dem Chor der Universität des Saarlandes: Arturo Márquez: ›Sueños‹

              Leitung: Helmut Freitag, UMD der Universität des Saarlandes

              Grußwort: Manfred Schmitt, Präsident der Universität des Saarlandes

              Einführung: Christiane Solte-Gresser, Sprecherin des GRK

SAMSTAG, 10. FEBRUAR

 

VI. Zukunftswelten träumen

(Moderation: Janett Reinstädler)

09.00 Martina Geiger-Gerlach (Stuttgart) im Gespräch mit Joachim Rees: Träumen von der Zukunft Europas? Ein Künstlergespräch über ein poetisches Bild des EU-Parlaments, Projektionen und das Arbeitsziel ,schönstmöglich‘

09.40 Paul Strohmaier (Trier): »Par revelation luy fait connoistre en songe / Future vérité sous presente mensonge«. Der Traum des Humanismus in Maurice Scèves ›Microcosme‹

 

KAFFEEPAUSE

 

10.50 Patricia Oster-Stierle (Saarbrücken): »Quand verrons-nous nos songes se réaliser! / Dormir, voilà donc notre félicité.« Merciers Zukunftstraum ›L’An deux mille quatre cent quarante. Rêve s’il en fut jamais‹

 

11.30 ABSCHLUSSDISKUSSION

 

MITTAGSIMBISS UND ABREISE

Tagungsankündigung

 

Internationale Tagung

 

Dinge träumen | rêver les choses | Dreaming Things

Dingwelten und Traumkulturen in interdisziplinärer Perspektive

 

10. bis 12. Oktober 2022 an der Universität des Saarlandes

 

Unter dem Titel „Dinge träumen“ wird vom 10. bis 12. Oktober 2022 eine internationale Tagung des DFG-Graduiertenkollegs „Europäische Traumkulturen“ dem Zusammenhang von Dingwelten und Traumkulturen auf den Grund gehen. Die Veranstaltung findet im Graduate Centre auf dem Saarbrücker Universitätscampus statt und beginnt am Montag, den 10. Oktober, um 13.30 Uhr.

 

In ihrer Alltagswelt sind Menschen von einer Fülle an Dingen umgeben. Diese Dinge finden auch Eingang in Träume und ihre ästhetische Repräsentation in Bildender Kunst, Musik, Film oder Literatur: Gegenstände können als erträumte und ersehnte Konsumgüter inszeniert werden, den Übergang zwischen dem Traum- und Wacherleben handelnder Figuren markieren und ganze Traumwelten gestalten. Wie reagieren Dingkulturen, ästhetisch vermittelte Traumdarstellungen und theoretische Traumdiskursen aufeinander? Ausgehend von dieser Frage diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Italien und Polen die Imaginationsgeschichte der geträumten Dinge. Die Tagung ist Teil des Forschungsprogramms des DFG-Graduiertenkollegs „Europäische Traumkulturen“, das seit 2015 ästhetische Traumdarstellungen in interdisziplinärer Perspektive untersucht.

 

Im Rahmen der Tagung hält der Journalist und Autor Lothar Müller (Berlin) einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Die Apollokerzen, der Wunderblock und die Seele im technischen Zeitalter. Freuds Dinge“: Dienstag, 11. Oktober, 18.00 Uhr, Filmhaus Saarbrücken.

 

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Um Anmeldung per E-Mail bis zum 4. Oktober 2022 wird gebeten an: traumkulturen(at)uni-saarland.de

 

Tagungsort: Graduate Centre, Campus, Gebäude C 9.3

 

 

CONFERENCE PROGRAMME

MONDAY, OCTOBER 10, 2022

 

12.30 | Registration and Coffee

 

13.30 | Introductory remarks 

(Joachim Rees and Hannah Steurer)

 

I. TRÄUMEN UND GETRÄUMT WERDEN: SUBJEKT-OBJEKT-BEZIEHUNGEN IM TRAUM

(Chair: Joachim Rees)

14.00 Joana Thinius (Göttingen): das wer mins herzens geding. Die begir des Objekts im ›Traum im Garten‹ vom Elenden Knaben

14.45 Vid Stevanovic (München): The Voices of Things: Dream-Settings in English It-Narratives

 

15.30–16.00 COFFEE

 

II. SPRUNGBRETTER INS SCHLAFIMAGINÄRE: DINGE AUF DER TRAUMSCHWELLE

(Chair: Laura Vordermayer)

16.00 Gianluca Esposito (Neapel/Osnabrück): Das ›unerklärte‹ Einschlafen. Der unausgesprochene Übergang von der Wachwelt zur Traumwelt am Beispiel von Christoph Ransmayrs Die letzte Welt (1988) und Daniel Kehlmanns Die Vermessung der Welt (2005)

16.45 Karolina Kowol (Saarbrücken): Die materielle Welt von Rafael Chirbes. Das Ding als Medium

17.30 Francis Haselden (Rennes): La miniature : entre objet de science et objet de rêverie

 

18.30 DINNER AND GET TOGETHER

TUESDAY, OCTOBER 11, 2022

 

III. SCHÖPFUNG IM SCHLAF: DINGWELTEN IM TRAUM SCHAFFEN

(Chair: Romana Weiershausen)

09.00 Paul Strohmaier (Trier): Onirische Ekphrasis. Zu den Traumobjekten in Francesco Colonnas Hypnerotomachia Poliphili

09.45 Qingyu Cai (München): Von Maloney zu »Disney«: Die Konstruktion der Werte und Macht beim Umgang mit Dingen

 

10.30–11.00 COFFEE

 

IV. DAS ONIRISCHE NACHBAUEN: MATERIALISIERTE TRÄUME

(Chair: Patricia Oster-Stierle)

11.00 Frédéric Verry (Paris): Rêver, ou créer ? Les objets du rêve dans la création artistique

11.45 Hannah Steurer (Saarbrücken): Geträumte Dinge, verdinglichte Träume. Materialisierungen des Traums bei André Breton

 

12.30-14.00 LUNCH

 

V. TRAUMHAFT BELICHTET: PHOTOGRAPHIE UND DAS PHANTASMA DER DINGE

(Chair: Hannah Steurer)

14.00 Doriane Molay (Paris): Lorsque le rêve n’est pas: l’impact de la photographie post mortem sur la photographie amateur

14.45 Amelie Ochs (Bremen): Von fliegenden Untertassen und anderen Albträumen des bürgerlichen Wohnens. Über Anna und Bernhard Blumes Fotoserien der 1970er und 1980er Jahre

 

15.30-16.00 COFFEE

 

KEYNOTE, FILMHAUS SAARBRÜCKEN

(Chair: Christiane Solte-Gresser)

18.00 Lothar Müller (Berlin): Die Apollokerzen, der Wunderblock und die Seele im technischen Zeitalter. Freuds Dinge

 

20.15 CONFERENCE DINNER

WEDNESDAY, OCTOBER 12, 2022

 

VI. ONIRISCHE WERKZEUGE: TRAUMDINGE UND DIE MEDIALITÄT DES SCHREIBENS

(Chair: Janett Reinstädler)

09.00 Maciej Jędrzejewski (Warschau): Narrative Konstruktionen von Ding- und Traumkulturen bei Clemens Setz 

09.45 Alexander Kerber (Saarbrücken): Totenmaske und Kugelkopf – Träume und Dingwelten in Josef Winklers ›Wortschatz der Nacht‹

 

10.30–11.00 COFFEE

 

VII. SCHLAFEND ERWECKT: DIE BELEBUNG DES OBJEKTS IM TRAUM

(Chair: Sophia Mehrbrey)

11.00 Iris Schäfer (Frankfurt): Traum-Puppe: Zur Figuration kindlicher Ängste und Sehnsüchte am Beispiel der im Traum belebten Puppe in der Europäischen Kinderliteratur

11.45 Éric Thil (Saarbrücken): ›Ce qui était inerte prenait corps‹. De la réification des rêves dans ›Le Chemin des sortilèges‹ de Nathalie Reims

 

12.30-14.00 LUNCH

 

VIII. GETRÄUMTE DINGE SEHEN, GETRÄUMTE DINGE HÖREN

(Chair: Jonas Nesselhauf)

14.00 Jan Sinning (Kassel): Dinge und Verdinglichung in Günter Eichs Hörspiel-Zyklus ›Träume‹

14.45 Alice Bleistein (Saarbrücken): Spongebobs Agency – Von der Macht der Konsum-Dinge und des anarchischen Schwamms

 

15.30 Closing Discussion

VERGANGEN

Dreams and the Animal Kingdom in Culture and Aesthetic Media

International Conference

 

23-25 September 2021 – online (Zoom)

 

Animal dreams — dreams of animals, by animals, and inspired by animals — have concerned poets, novelists, mythographers, fabulists, dramatists, painters, musicians, choreographers, filmmakers, and writers of short fictions. Animal dreams have, in fact, become embodiments of the traversal of genres by thinkers, scientists, and writers whose fictions have been inspired by the possibilities of myth, fable, allegory, hybridity, monstrosity, and symbolic hallucination. Animal dreams span all the arts, and they also extend into the worlds of philosophy and even the borders of scientific metaphor. Dreams and dream-images of animals transcend cultures and are frequently taken as avatars, portentous spirits, or disguised divinities. Despite the prevalence of animal dreams across a panoply of genres, media, and cultures, the topic has so far been neglected even by those who have pioneered the emerging fields of animal studies and dream studies.

 

In accordance with the concept of Saarland University’s research centre ‘European Dream-Cultures’, which investigates the literary, aesthetic, media and cultural histories of the dream, this international conference pursues the subject of ‘Dreams and the Animal Kingdom’ across different genres, cultural epochs, and aesthetic media. The conference speakers come from diverse disciplines, and their contributions investigate cultural or aesthetic representations of dreams of/by mammals, aquatic fauna, insects, birds, serpents, hybrid mythological creatures, as well as fabulous, fantastical, or cryptozoological denizens of the animal kingdom.

 

Link to the Conference Website

Der Traum vom Berg. Berge in ästhetischen Traumdarstellungen zwischen Symbolik und Erfahrungsraum.

Internationale Tagung

 

Am 24. und 25. Juni 2021 findet an der Universität des Saarlandes, in Kooperation mit dem DFG-Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen« eine internationale Tagung über das Verhältnis von Traum und Berg in Film und Literatur statt.

 

In der literarischen wie kinematographischen Darstellung werden Berge, und insbesondere Hochgebirge, sowohl zu nationalen Symbolen als auch zu regionalen Identitäts-Orten. Doch auch auf individueller Ebene kann die Lebens- und Erfahrungswelt der Berge eine identitätsstiftende Rolle einnehmen. Dabei fällt auf, dass der Einfluss der Berge auf die Erfahrungsweisen des Selbst vor allem im Unterbewussten offenbar wird. Gerade im Traum nimmt der Berg, symbolisch oder als konkrete Erfahrungswelt, eine imposante Rolle ein. Die anstehende Tagung macht es sich daher zur Aufgabe, die verschiedenen Facetten und Funktionen des Erträumens der Berge in Literatur und Film zu untersuchen.

 

Die Tagung findet online über Zoom statt. Externe Zuhörende sind herzlich willkommen und werden gebeten sich per Mail an traumkulturen(at)uni-saarland.de anzumelden.

Links:

Programm

English version

»Träumen mit allen Sinnen. Sinnliche Wahrnehmung in ästhetischen Traumdarstellungen«

Internationale Nachwuchstagung des Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen«

 

10.-12. Februar 2020, Villa Europa, Saarbrücken

 

Weitere Infos: hier (English version, version française)

Programm: hier

»A gateway to secret existences«. Dream, Body and Sound in Kaija Saariaho’s music

Internationale Tagung unterstützt vom Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen«

 

24.–25. Mai 2019, Universität des Saarlandes, Saarbrücken 

Tagungsankündigung

 

Internationale Tagung

 

»A gateway to secret existences«. Dream, Body and Sound in Kaija Saariaho’s music

 

24. bis 25. Mai 2019 an der Universität des Saarlandes

 

- English version below -

 

Keynote:

Prof. Dr. Joy Calico (Vanderbilt University): Clémence’s Waking Dream in Act II of ›L’amour de loin‹

 

Roundtable mit Dr. Camilla Hoitenga

 

Liedkonzert mit Caroline Melzer (Sopran) und Mihaela Tomi (Klavier)

 

 

Am 24. und 25. Mai 2019 findet im Graduate Centre der Universität des Saarlandes eine internationale Tagung über Präsenz und Funktion des Traums in den Werken der zeitgenössischen finnischen Komponistin Kaija Saariaho statt.

 

Mit ihrer direkten, emotionalen Qualität erreicht Saariahos Musik, die sich in der Tradition der musikalischen Avantgarde und insbesondere des Spektralismus verortet, eine breite Zuhörerschaft. Ihre Werke haben über die letzten zwei Jahrzehnte einen festen Platz in den Programmen der wichtigsten Konzertsäle und Opernhäuser der Welt erlangt. Dabei spielt die Thematik des Traums eine wichtige Rolle: In der spezifischen Logik der Träume findet Saariaho, die selbst ein Traumtagebuch führt, eine wichtige Inspirationsquelle und ein Mittel, um neue kompositorische Verfahren zu erproben.

 

Die internationale Tagung, die vom DFG-Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen« (GRK 2021) unterstützt wird, widmet sich der Erkundung der mannigfachen kulturellen wie musikalischen Implikationen des Traumphänomens in Saariahos instrumentalen, vokalen und musiktheatralischen Werken. Eine Keynote von Prof. Dr. Joy Calico (Vanderbilt University) und ein abschließender Roundtable mit der Flötistin und langjährigen Interpretin von Saariahos Werken Dr. Camilla Hoitenga sollen das Konferenzthema vertiefen und weitere Gelegenheit für den Austausch unter den Konferenzteilnehmern und dem interessierten Publikum bieten.

 

Am 24. Mai 2019 findet außerdem ein Kammerkonzert mit traumbezogenen Liedern von Saariaho im Anschluss an den ersten Konferenztag um 18.45 Uhr in der Aula an der Universität des Saarlandes statt.

 

Die Tagungssprache ist Englisch. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen.

Um Anmeldung wird bis zum 1. Mai 2019 gebeten (mauro.bertola(at)uni-saarland.de).

 

 

Conference Announcement

 

International Conference

 

»A gateway to secret existences«. Dream, Body and Sound in Kaija Saariaho’s music

 

24–25 May 2019 at Saarland University

 

Keynote Speaker Prof. Dr. Joy Calico (Vanderbilt University)

Clémence’s Waking Dream in Act II of »L’amour de loin«

 

Round-table discussion with Dr. Camilla Hoitenga

 

Chamber Concert with Caroline Melzer (Soprano) and Mihaela Tomi (Piano)

 

»I’m someone who remembers many of my dreams. […] But I don’t write dreamy, floaty music. It’s more to do with dreams as a gateway to secret existences, like death and love, the basic things that we know nothing about« (K. Saariaho).

 

In the course of the past two decades, Kaija Saariaho has become one of the most prominent personalities on the contemporary music scene: Committed to the tradition of the musical avant-garde, especially of Spectralism, Saariaho’s music nevertheless appeals to a very broad audience, extending far beyond the circle of contemporary music specialists and devotees. Quite remarkably, Saariaho shares a longstanding and multifaceted interest in the topic of dream: Well acquainted with Freud’s psychoanalysis and David Foulke’s cognitive psychology, as well as keeping a dream diary herself, Saariaho finds in dreams and their unique logic a valuable source of inspiration and a device for exploring new compositional procedures.

 

This international conference, hosted by the DFG-funded Research Training Group »European Dream Cultures«, addresses the presence of dream and its interconnections with the dimension of the body and of sound in Saariaho’s instrumental, vocal and theatrical works. By approaching the subject from disparate perspectives – ranging from Freudian or Lacanian psychoanalysis to gender studies and the cultural history of dream – the conference aims at investigating the anthropological, cultural, theological and philosophical related implications at the core of Saariaho’s music and its longstanding involvement with dreams.

 

The conference will be complemented by a chamber concert with Saariaho’s dream-related songs and by a round table discussion with Camilla Hoitenga, Saariaho’s longstanding flute interpreter.

 

The conference will take place at Saarland University from May 24–25, 2019. The conference language is English.

 

The symposium is free to attend but registration is required no later than May 1st, 2019 (mauro.bertola@uni-saarland.de).

 

CONFERENCE PROGRAMME

Friday, May 24, 2019

 

12.30 | Registration and Coffee

 

13.00 | Introductory Remarks

Christiane Solte-Gresser, Chair of the DFG-funded Research Training Group »European Dream- Cultures«; Mauro Fosco Bertola

 

13.30 Gregor Herzfeld (Universität Wien): Utopia – Prophecy – Therapy: Dreams in the musical theatre after 1945 in highlights

 

14.30 Tomi Mäkelä (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Dream zones of Finnish music – desiderata or marginal?

 

15.30–16.00 Coffee break

 

16.00 Minna Mustonen (independent scholar): A story of guilt and trauma: Kaija Saariaho’s »Ballade«

 

17.00 Stephanie Schroedter (Universität Heidelberg): »On the threshold of composing movement and choreographing sound« – Kaija Saariaho’s »Ballet in 7 sections« MAA choreographed by Carolyn Carlson (1991)

 

18.00–18.45 Coffee break and walking together from Graduate Centre to concert venue

 

18.45 Recital:

Caroline Melzer – soprano

Mihaela Tomi – piano

 

Conference Dinner

 

 

Saturday, May 25, 2019

 

09.30 Liisamaija Hautsalo (University of the Arts, Helsinki): Dreams in Kaija Saariaho’s »Adriana Mater«

 

10.30 Yayoi Uno Everett (University of Illinois at Chicago): The liminality of Yūgen in Kaija Saariaho’s »Only the Sound Remains (2015)«

 

11.30–12.00 Coffee break

  

12.00 Mauro Fosco Bertola (Universität des Saarlandes): Post-Kantian dreams? Kaija Saariaho’s operatic dreamscapes 

 

13.00–14.30 Snacks and Refreshments

 

14.30 Keynote Joy H. Calico (Vanderbilt University): Clémence’s waking dream in act II of L’amour de loin

 

16.00 Music, body and dreams in Kaija Saariaho’s works: Round-table with Camilla Hoitenga and the performance of K. Saariaho’s “Laconisme de L’aile” (1982) and "Dolce Tormento” (2004)

»Träume von Geburt und Tod« | »Dreams of Birth and Death«

Internationale Tagung des Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen«

 

21.–23. März 2018, Universität des Saarlandes, Saarbrücken 

Rückblick

Vom 21. bis 23. März 2018 fand die Internationale Tagung des Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen« mit dem Titel »Träume von Geburt und Tod. Traumdarstellungen körperlicher Grenzerfahrungen in Literatur, bildender Kunst, Musik und Film« an der Universität des Saarlandes statt. Mit 22 Vorträgen und einer Keynote über Richard Wagners vielschichtiges Verhältnis zum Thema Traum von Prof. Dr. John Deathridge, Emeritus des King’s College London und weltweit führendem Wagner-Spezialist, hat die Tagung rund 50 WissenschaftlerInnen aus Deutschland, England, Frankreich, der Schweiz und den USA zusammengebracht, um über das überzeitliche Phänomen des geträumten Geborenwerdens und Sterbens, seine Wissensdiskurse und künstlerische Realisierungen nachzudenken.

Das breite thematische und mediale Spektrum der einzelnen Vorträge machte die ununterbrochene Relevanz von Geburts- und Sterbeträumen seit dem Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart hinein ersichtlich: Bei Geburt und Tod handelt es sich um die beiden existenziellen (Grenz-)Erfahrungen an den Rändern des menschlichen Lebens, deren gesellschaftliche, religiöse oder genderspezifische Implikationen künstlerisch wie philosophisch auf vielfältige Weise ausgelotet wurden.

Am Ende des ersten Konferenztages fand in der Aula auch ein Liederabend statt, welcher das Konferenzthema musikalisch ausgestaltete: Reuben Willcox (Bariton) und Corinna Korff-Willcox (Klavier) haben mit großem Erfolg Lieder über das Träumen von unterschiedlichen Komponisten aus verschiedenen europäischen Ländern zu Gehör gebracht.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Tagung werden in Buchform publiziert.

Interview mit Dr. Mauro Bertola im SWR 2 zur Internationalen Tagung »Träume von Geburt und Tod«

Tagungsankündigung

 

Internationale Tagung des DFG-Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen« (GRK 2021)

 

Träume von Geburt und Tod. Traumdarstellungen körperlicher Grenzerfahrungen in Literatur, bildender Kunst, Musik und Film

 

21. bis 23. März 2018 an der Universität des Saarlandes

 

- English version below -

 

Mit 22 Vorträgen und einer Keynote von Prof. Dr. John Deathridge (King’s College London): Wagnertraum(a): 421 recorded dreams of a composer from Germany

 

Sterben und Geborenwerden liegen an bzw. jenseits der Grenzen des Lebens. Damit kommen sie stets entweder zu früh oder zu spät, um als authentische eigene Erfahrung mitgeteilt werden zu können. Hingegen können Träume als Fiktionen, Imaginationen oder Inszenierungen ästhetische Erfahrungsräume für diese extremen körperlichen Übergänge eröffnen.

 

Das Rätselhafte des Traums, seine Missachtung der physikalischen Gesetze von Zeit und Raum sowie kultureller Modelle der Identität, Kohärenz und Logik werden in Träumen vom Lebensanfang und ende potenziert. Dabei fordert die Darstellung solcher Traumerlebnisse die künstlerische Gestaltung in besonderem Maße heraus: Traumerinnerungen und Traumerzählungen sollen Wege und Ausdrucksmöglichkeiten finden, um das Abwesende, Unvorstellbare zu vergegenwärtigen und zu vermitteln. Von der klassischen Antike bis in die Gegenwart hinein finden sich daher unzählige Träume in Literatur, Kunst, Musik, Theater und Film, bei denen die Erfahrung von den Grenzen des Lebens im Mittelpunkt steht.

 

Das Ziel einer Literatur- sowie Kultur- und Mediengeschichte des Traums im Blick, widmet das Saarbrücker Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen« eine internationale Tagung dem überzeitlichen Phänomen des geträumten Geborenwerdens und Sterbens, seinen Wissensdiskursen und künstlerischen Realisierungen.

 

Die Tagung findet vom 21. bis 23. März 2018 an der Universität des Saarlandes statt. Tagungssprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen. Um Anmeldung wird bis zum 1. März 2018 gebeten (traumkulturen(at)uni-saarland.de).

 

Conference Announcement

 

International Conference hosted by the DFG-funded Research Training Group »European Dream- Cultures« (GRK 2021)

 

Dreams of Birth and Death. Liminal Bodily Experiences in Dreams: Literature, the Fine Arts, Music and Film  

 

21 - 23 March 2018 at Saarland University

 

Keynote Speaker: Prof. Dr. John Deathridge (King’s College London): Wagnertraum(a): 421 recorded dreams of a composer from Germany

 

Birth and death are situated at or beyond the borders of life; as such, they occur too early or too late to be perceived and recorded as authentic experiences. However, dreams – fictionalized, imagined, and performed – can open up experiential spaces for these extreme physical transitions.

 

The mysterious elements of dreams – their disregard for the physical laws of time and space, and for cultural models of identity, coherence and logic, are magnified in dreams of the beginning and end of life. Simultaneously, the artistic depiction of such experience is particularly challenging: memories and stories of dreams have to find ways and means to transform that which is »elsewhere« and unimaginable into something palpable and conveyable. From the antiquity to the present day we can find representations of dreams – whether in literary texts, paintings, music or in film – that focus on the limitations and boundaries of human life.

 

Bearing in mind the goal of pursuing a literary, cultural and media history of dreams and dreaming, the international conference »Dreams of Birth and Death«, hosted by the DFG-funded Research Training Group »European Dream Cultures«, is dedicated to the phenomena of dreamed birth and death, related discourses and artistic realisations.

 

The conference will take place at Saarland University from March, 21-23, 2018. Conference languages are German, English and French. The symposium is free to attend but registration is required no later than March 1, 2018 (traumkulturen(at)uni-saarland.de).

 

CONFERENCE PROGRAMME

Wednesday, March 21, 2018

 

09.15 Uhr | Registration and Coffee

 

10.00 Uhr | Introductory Remarks

Chair: Christiane Solte-Gresser and Mauro Fosco Bertola

 

I. Dreams in Middle Age and Protestantism

Chair: Abdoulaye Samaké

 

10.30 Nine Miedema (Universität des Saarlandes): Träume über die Geburt in mittelhochdeutschen Texte

 

11.15 Mireille Demaules (Université d'Artois): Du rêve de naissance au rêve de reniassance: l'exemple de Christine de Pizan

 

12.00 Yanan Qizhi (Pennsylvania State University): Lutherans' Dreams about Death in the Sixteenth and Seventeenth Centuries

 

12.45 - 14.00 Lunch

 

II. Dreams and Agency

Chair: Romana Weiershausen

 

14.00 Hanna Matthies (Universität des Saarlandes): Handlungs(un)möglichkeiten in Todesträumen: Motivische Überlegungen zur Hand

 

14.45 Johanne Mohs (Hochschule der Künste Berlin): Dem Tod einen T/Raum geben. Überlegungen zu einer Poetik des Eingeschlossenseins bei Georges Perec

 

15.30 Christiane Solte-Gresser (Universität des Saarlandes): Das Sterben der Anderen: Zur Traum-Sprache des ›Muselmanns‹ bei Vercors und Delbo

 

16.15 - 16.45 Coffee break

 

II. Dreams and Agency

Chair: Henrieke Stahl

 

16.45 Katina Baharova (Universität Trier): »Ja splju, a smert’ moja vo mne…« (»Ich schlafe und mein Tod in mir…«). Tod und (Wieder-)Geburt in den oneirischen Gedichten von Elena Švarc

 

17.30 Dorothea Redepenning (Universität Heidelberg): Raskolnikows Traum


Walking together from Graduate Centre to Aula

 

18.45 Recital: Traumlieder | Liederträume

Reuben Willcox – baritone

Corinna Korff-Willcox – piano

 

New PhD-Students meet old graduates

 

Postersession and Get Together: Wine, Cheese and Chat

 

 

Thursday, March 22, 2018

 

IV. Painting and Cinema

Chair: Sigrid Ruby

 

09.30 Katharina Thurmair (Universität München): ›Dans le Rêve‹ und ›Les Origines‹ – Genese von Bewusstsein und Materie in den Noirs von Odilon Redon

 

10.15 Emmanuel Plasseraud (Université Bordeaux Montaigne): ›La Ville des pirates‹ (1984) de Raoul Ruiz. Un rêve de naissance et de mort

 

11.00 - 11.30 Coffee break

 

 

V. Traumatic Dreams of Birth

Chair: Marlen Schneider

 

11.30 Sigrid Ruby (Universität Gießen): Der Traum gebiert Ungeheuerliches: Gemälde von Dana Schutz

 

12.15 Mauro Fosco Bertola (Universität des Saarlandes): »Non senti?« Traum und/als Musik an der Schwelle von Geburt und Tod in Salvatore Sciarrinos „unsichtbarer Handlung“ ›Lohengrin‹ (1983)

 

 

13.00 - 14.30 Lunch


VI. Dreaming the Beyond

Chair: Manfred Engel

 

14.30 Axel Schröter (Universität Bremen): »Dass ich tausend Leben überstanden habe«. − Jakobs Traum und seine visionäre Fortspinnung in Arnold Schönbergs Oratorium ›Die Jakobsleiter‹

 

15.15 Oliver Schmidt (Institut für Humanities, Technische Universität Hamburg): Jenseits(t)räume im Kino der 1990er Jahre

 

16.00 Roland Spiller (Universität Frankfurt): Borges liest Dante: Körper, Tod und Empathie

 

16.45 - 17.30 Coffee break

 

17.30 | Keynote

John Deathridge (King’s College London): Wagnertraum(a): 421 recorded dreams of a composer from Germany

 

 

Friday, March 23, 2018

 

VII. French Dreams from the 17th to the  19th Century

Chair: Patricia Oster-Stierle

 

9.30 Katja Priebe (Universität Kassel): Von Geburt und Tod im ›Songe de Francion‹

 

10.15 Angela Calderón Villarino (Universität Heidelberg / Universität des Saarlandes): »Je me dis, c’est sa mort ou la mienne«. Tod und Todesfantasien in Gérard de Nervals ›Aurélia‹

 

11.00 - 11.30 Coffee break

 

VIII. Cinema and Photography

Chair: Mauro Fosco Bertola

 

11.30 Elena Tyushova (Université Paris 8): Le temps non chronologique du rêve et les rencontres entre les arts dans l’œuvre cinématographique d’Ingmar Bergman

12.15 Carlos Kong (Princeton University): Dreaming Delay: Photography and Survival in Jacques Derrida’s ›Demeure, Athènes‹

 

13.00 - 14.00 Lunch

 

IX. (Other)Worldly Dreams in Literature

Chair: Janett Reinstädler

 

14.00 Sylvester Bubel (Universität des Saarlandes): »La régression vers les règnes les plus élémentaires de la nature«: Zur Funktion der Geburts- und Todes-Träume in Prousts ›À la recherche du temps perdu‹

 

14.45 Peter Brandes (Universität Bochum): Liegekur und Totenbett: Geträumte Tode in Thomas Manns ›Der Zauberberg‹

 

15.15 Manfred Engel (Universität des Saarlandes): Träume vom Leben nach dem Tode bei Jean Paul

Das Tagungsprogramm finden Sie auch hier.

»Traum und Inspiration« | »Dream and Inspiration«

Internationale Nachwuchstagung des Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen«

 

5.–7. Oktober 2016, Universität des Saarlandes, Saarbrücken 

Rückblick

Vom 5. bis 7. Oktober fand die interdisziplinäre Nachwuchstagung »Traum und Inspiration. Aktuelle Ansätze zu einem Topos in Kunst und Literatur« des Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen« an der Universität des Saarlandes statt. Insgesamt siebzehn Promovierende und Postdoktoranden aus Deutschland und dem europäischen Ausland stellten Beispiele aus der Kunst-, Literatur-, Medien- und Musikwissenschaft zur Diskussion. Das kreative Potential von Traumerfahrungen für die künstlerische Produktion vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart wurde dabei ebenso in den Blick genommen, wie theoretische Positionen, die den Topos mitunter abwertend für regelfremde, phantastische Werke aufgriffen, zu anderen Zeiten aber auch für die Mythenbildung des Künstlergenies nutzbar machten. Für den Abendvortrag konnte Prof. Dr. Andrea Allerkamp (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder) gewonnen werden, die mit ihrem Beitrag »Ähnlichkeiten entdecken. Für eine Minimalästhetik des Traums« ausgehend von Paul Valéry die Debatten um einen ästhetik-philosophischen Ansatz bereicherte. Mit über fünfzig Teilnehmer_innen war die Veranstaltung erfreulich gut besucht und bot Gelegenheit zum internationalen und fächerübergreifenden Austausch.

Ankündigung

Träume gelten schon seit der Antike, vor allem aber ab dem 18. Jahrhundert als Erfahrungsräume, die insbesondere dem künstlerischen Subjekt als Quelle von Inspiration und Kreativität dienen können. Der Topos vom Träumer als Künstler beziehungsweise vom Künstler als Träumer schlug sich nicht nur im philosophischen und kunsttheoretischen Diskurs der Romantik und daran anknüpfender Künstler- und Schriftstellergenerationen nieder, sondern findet sich auch in zahlreichen Werken der Literatur, Malerei und Grafik wieder. »Der Traum ist unwillkürliche Dichtkunst« heißt es so zugespitzt bei Jean-Paul, und Künstler wie Füssli, Ingres oder die Nazarener verliehen ihrer Faszination für den künstlerischen Schaffensprozess mit Hilfe der Traummetapher in Bildwerken Ausdruck. Dabei erscheint der Traum als produktiver Bewusstseinszustand, in dem der Kunstschaffende besonders empfänglich ist für die Regungen der eigenen Imaginationskraft oder auch für von außen herangetragene Eingebungen transzendenten Ursprungs.

 

Mithilfe kontextualisierender Fallstudien aus der Kunst-, Literatur-, Musik- und Filmgeschichte will die Tagung ein differenzierteres Bild der Funktionen und Deutungen dieses Topos entwerfen. Neben Phänomenen des 18. und 19. Jahrhunderts werden auch frühere Positionen als Wegbereiter der späteren Diskurse vorgestellt. Beispiele des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart ermöglichen es weiterhin, Rezeptionslinien und Brüche mit traditionellen Konzepten – insbesondere auch in den neueren Medien – aufzuzeigen.

TAGUNGSPROGRAMM

Mittwoch, 5. Oktober 2016

 

09.30 Uhr | Begrüßung und Einführung

Moderation: Christiane Solte-Gresser und Marlen Schneider

 

I. Ausgangspunkte/Wegbereiter

Moderation: Hannah Chegwin

 

10.00 Uhr Jennifer Owen (University of Edinburgh): »Representing the Dream in Manuscripts of the Roman de la Rose«

 

10.45 Uhr David Zagoury (University of Cambridge): »Vasari’s Dream:  Imagination and Impossibility in Cinquecento Art Theory«

 

11.30 Uhr Anna Magnago Lampugnani (Bibliotheca Hertziana, Rom): »›picturae somnium‹ – Giovan Paolo Lomazzos literarische und bild-künstlerische Grotteschi als Spuren seiner Inspiration«

 

Mittagspause

 

II. Skandalon und Faszinosum

Moderation: Semjon Dreiling

 

13.30 Uhr Florence Fesneau (Université Paris I Panthéon Sorbonne): »The Artist’s Inspired Dream at the Time of the French Enlightenment: an Amorous Creation«

 

14.15 Uhr Marlen Schneider (Universität des Saarlandes): »Disturbing Inventions: Dream, Inspiration and Imagination from Watteau to Fragonard«

 

Kaffeepause

 

15.30 Uhr Christian Quintes (Universität des Saarlandes): »Die Traumpoetik Friedrich von Hardenbergs (Novalis)«

 


 

18.00 Uhr | Abendvortrag

Moderation: Christiane Solte-Gresser

Andrea Allerkamp (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder): »Ähnlichkeiten entdecken. Für eine Minimalästhetik des Traums«

 

 

Donnerstag, 6. Oktober 2016

 

III. Experimentierfeld Traum 

Moderation: Stefanie Kreuzer

 

09.30 Uhr Lisa Dieckmann (Universität Köln): »Kombinatorik und Arabeske: Referenzialität und Transformation als traumanaloge und selbstreflexive Bildstrategie«

 

10.15 Uhr Magdalena Zorn (Ludwig-Maximilians-Universität München): »Geträumte Klangszenarien. Zum Traum als kompositionstechnische Inspirationsquelle im 20. Jahrhundert«

 

Kaffeepause

 

11.30 Uhr Anna Rick (Universität Siegen): »Traumaufzeichnungen in und um Wolfgang Herrndorfs Arbeit und Struktur«

 

Mittagspause


IV. Kreative Traumerfahrungen 

Moderation: Murat Ates

 

14.00 Uhr Katina Baharova (Universität des Saarlandes): »Der Traum als Quelle göttlicher Inspiration in der russischen Undergroundlyrik. Ol’ga Sedakova, Elena Švarc und Gennadij Ajgi im Vergleich«

 

14.45 Uhr Linda Weiß (Humboldt-Universität Berlin): »Jan Kameníks Traumtexte als Quelle der Inspiration«

 

 Kaffeepause

 

16.00 Uhr Margot Dacheux/Giulio Boato (Université Sorbonne Nouvelle Paris 3): »The body of the dream. Analysis of the oneiric scenes in Jan Fabre’s Mount Olympus performance«

Freitag, 7. Oktober 2016

 

V. Inspiration und Rezeption 

Moderation: Marlen Schneider

 

9.00 Uhr Alexander Linke (Ruhr-Universität Bochum): »Arkadisches Sehen – oder: die Option des Betrachters zur träumenden Perzeption«

 

9.45 Uhr Tina Anderlini (independent scholar, Bordeaux III): »A beautiful romantic dream: To reach Burne-Jones' world«

 

Kaffeepause

 

11.00 Uhr Janina Klein (Universität des Saarlandes): »Romantik, Surrealismus, Informel – Traum und Inspiration im Werk von Bernard Schultze«

 

11.45 Uhr Yulia Marfutova (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): »Alice im Wunderland trifft auf Walter Benjamin, Ernst Bloch und Dr. Freud – Intertextuelles Träumen in Christa Wolfs Stadt der Engel«

 

12.30 – 13.30 Uhr | Abschlussdiskussion

Das ausführliche Tagungsprogramm finden Sie auch hier.

Kontakt:

E-Mail: traumkulturen(at)uni-saarland.de

Telefon: 0681 - 302-2198

Fax: 0681 - 302-4223

 

Veranstaltungsort:

Universität des Saarlandes

Graduate Centre (ehemals »Jägerheim«)

Campus C9 3

66123 Saarbrücken

 

Konzept:

Marlen Schneider