
Dr. Melissa Kunz
ALUMNA ASSOZIIERTE DOKTORANDIN
Postanschrift:
Universität des Saarlandes
Campus A2 2, Raum 0.12.2
66123 Saarbrücken
Fon +49 (0) 681 / 302–4872
E-Mail Melissa_Kunz(at)web.de
melissa.kunz(at)uni-leipzig.de
Melissa Kunz (Jahrgang 1990) studierte von 2009 bis 2014 in Leipzig Lateinische und Griechische Philologie im schulformspezifischen Bachelor- und Masterstudiengang für das höhere Lehramt an Gymnasien. Ihre Bachelorarbeit behandelt Konzeptionen des Todes im Epikureismus und der Stoa; ihre Masterarbeit verfasste sie zur Behandlung des Träumens bei Platon. Ihr Dissertationsprojekt, welches sie Ende Juni 2021 verteidigte (summa cum laude), beschäftigt sich mit Formen und Funktionen des Träumens in der griechischen Philosophie. Von Februar 2016 bis Januar 2019 war sie Promotionsstipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung; von Juni bis November 2019 erhielt sie ein Promotionsabschlussstipendium der Stiftung Bildung und Wissenschaft. Sie war assoziierte Doktorandin im Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen« von Februar 2017 bis Juli 2021 und ist seit Oktober 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Gräzistik in Leipzig beschäftigt (bei Prof. Kurt Sier 50%, PD Dr. Philip Schmitz 50/100%, Prof. Stefan Feddern 100%, PD Dr. Oliver Schelske 100%).
Forschungsinteressen
- Antike Philosophie: insb. Griechische Philosophie von der Vorsokratik bis zum frühen Hellenismus sowie der Spätantike und deren Rezeption in der römischen Literatur
- Grenzerfahrungen in der antiken Literatur: Tod, Rausch und Traum
- Frühgriechische Lyrik
- Griechische Spruchweisheit in textpragmatischer Hinsicht
Abstrakt des Promotionsprojekts
Formen und Funktionen des Träumens in der griechischen Philosophie
Schon den Menschen der griechisch-römischen Antike galt der Traum als Kuriosum, über dessen Entstehung, Nutzen und Wirkung es allerlei Theorien gab. Traumdeutung durch mehr oder weniger professionelle Traumdeuter gehörte ebenso zum Alltag der antiken Gesellschaft wie der Heilschlaf im Tempel des Asklepios (Inkubation). So finden sich auch in den ältesten griechischen Literaturquellen, den Epen Homers, Traumerzählungen und Topoi, die die Betrachtung dieses Phänomens für spätere Zeiten prägten. Weiterhin erweisen sich sowohl die griechisch-römische Dichtung als auch die Geschichtsschreibung als Fundgrube solcher Traumdarstellungen und es entwickelte sich mit den Traumbüchern sogar eine eigene Literaturgattung zu diesem Thema.
Im Austausch mit jenen kulturellen, gesellschaftlichen und medizinischen Betrachtungsweisen des Traumes steht die Beschäftigung der antiken Philosophie mit diesem Phänomen, deren Untersuchung im Mittelpunkt des Promotionsprojektes stehen soll. Die bisherigen Forschungsschwerpunkte zum Themengebiet ›Träumen in der Antike‹ lagen v.a. im Bereich der Kulturwissenschaften; die philologisch-literarische Forschung fasste hierbei vorwiegend die Geschichtsschreibung, Dichtung und die Gattung des Traumtagebuches in den Blick.
Ein eindringlicher, philologisch-inhaltlicher Vergleich von Aussagen griechischer Philosophen zum Thema des Träumens stellt hingegen ein Desiderat dar. Innerhalb des Dissertationsprojektes wird daher ein Vergleich von Texten vorsokratischer, klassischer und einiger hellenistischer Philosophen zum Thema des Träumens, Schlafens und Wachens vorgenommen. Auf Basis eines close reading werden die Texte zunächst interpretiert und vergleichend gegenübergestellt, wobei sich durch inhaltliche, semantische oder syntaktische Gemeinsamkeiten sowohl wiederkehrende Grundtendenzen und Topoi als auch inter- und intratextuelle Bezüge feststellen lassen. Dabei spielt die Bewertung der Überlieferungslage und die Kontextualisierung der zum großen Teil nur fragmentarisch erhaltenen Texte eine große Rolle.
Vorträge & Konferenzen
Juni 2023
Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums von Prof. Sabine Föllinger am Institut für Klassische Sprachen und Literaturen der Universität Marburg, Vortragstitel: „Aristoteles‘ ‚Spiegelgeschichte‘ (Insomn. 459b23-460a32) und die ‚Genese‘ der aristotelischen Wahrnehmungs- und Traumkonzeption“
Vortrag im Rahmen der „Aquilonia“ (Jahrestreffen Klassischer PhilologInnen der nordostdeutschen Universitäten), Freie Universität Berlin, Vortragstitel: „Heraklits ‚Verfremdung‘ der Gnome: Gedanken zur Einheit seiner literarischen Form und Kosmologie“
Dezember 2022
Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums „Antike Medizin- und Wissenschaftsgeschichte“ am Institut für Klassische Philologie der Humboldt-Universität Berlin, Vortragstitel: „Ein anonymer syrischer Text zur Aitiologie des Träumens und seine griechische Vorlage: Übersetzung, Kommentar und Quellendiskussion“, zusammen mit Kosta Gligorijevic (Philosophie, McGill University, Montreal)
November 2022
Vortrag im Rahmen des Oberseminars von Prof. Marcus Deufert am Institut für Klassische Philologie und Komparatistik der Universität Leipzig, Vortragstitel: „Ein anonymer syrischer Text zur Aitiologie des Träumens und seine griechische Vorlage: Übersetzung, Kommentar und Quellendiskussion“, zusammen mit Kosta Gligorijevic (Philosophie, McGill University, Montreal)
Oktober 2022
Seminar zum Thema „Träumen in der Antike“ (mit dem Fokus auf Traumkonzeptionen der antiken griechischen Philosophie und Platon, Rep. 9, 571b ff. mit Bezügen zu S. FREUD) im Rahmen des „1. Antiketages des Deutschen Altphilologenverbandes Sachsen“, TU Dresden
Juni 2022
Vortrag im Rahmen der „Aquilonia“ (Jahrestreffen Klassischer PhilologInnen der nordostdeutschen Universitäten), Universität Rostock, Vortragstitel: „Zum altpythagoreischen Traumglauben: Hippokr. Vict. 4,86 f. – Eine Traumkonzeption der Pythagoreer oder des Diogenes von Apollonia?“
Oktober 2021
Vortrag im Rahmen des Oberseminars am Institut für Klassische Philologie der Technischen Universität Dresden, Vortragstitel: "Vom ‚Rühren an den Toten im Schlafʻ – Zur suggestiven Traumreflexion bei Heraklit B 26 DK mit einem Blick zu Pindar fr. 131b Sn."
Vortrag im Rahmen des Oberseminars am Institut für Klassische Philologie und Komparatistik der Universität Leipzig, Vortragstitel: "Vom ‚Rühren an den Toten im Schlafʻ – Zur suggestiven Traumreflexion bei Heraklit B 26 DK mit einem Blick zu Pindar fr. 131b Sn."
Juli 2018
Vortrag im Rahmen der »Aquilonia« (Jahrestreffen klassischer Philologen in den neuen Bundesländern), Universität Leipzig, Vortragstitel: »Die Reise zur Göttin der Nacht: Das Proömium des Parmenides-Ein Erkenntnistraum?«
Juni 2018
Vortrag im Rahmen des Oberseminars am Institut für klassische Philologie und Komparatistik der Universität Leipzig, Vortragstitel: »Die Reise zur Göttin der Nacht: Das Proömium des Parmenides-Ein Erkenntnistraum?«
September 2017
Vortrag im Rahmen des internationalen Workshops »Sleep in Classical, Late and Eastern Antiquity - A Comparative Inquiry« an der Ruhr-Universität Bochum, Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES), Käte Hamburger Kolleg; Vortragstitel: »՚Εναργὴς γὰρ αὐτῶν ἐστιν ἡ γνῶσις-Epicurus on the Gnosis of the Gods in Dreams«
März 2017
Vortrag im Kompaktseminar der Konrad-Adenauer-Stiftung »(Il)legal Highs. Der alltägliche Drogenkonsum in der Leistungsgesellschaft und seine Folgen« zusammen mit Anne-Sophie Dreßen (Archäologie, Universität Kiel), Berlin; Vortragstitel: »Drogen in der Antike«
Lehre
SoSe 2023
Seminar „Euripides, Bakchen“, Universität Leipzig, Institut für Klassische Philologie und Komparatistik
Lektüre „Hellenistische Dichtung“ (Kallimachos, Theokritos, Apollonios von Rhodos), Universität Leipzig, Institut für Klassische Philologie und Komparatistik
WiSe 2022/23
Seminar „Frühgriechische Prosa“ (Frühe kosmologische und gnomische Prosa, Vorsokratik, frühe Mythographie und Historiographie), Universität Leipzig, Institut für Klassische Philologie und Komparatistik
Übung „Griechische Grammatik“, Universität Leipzig, Institut für Klassische Philologie und Komparatistik
SoSe 2022
Seminar "Hesiod", Universität Leipzig, Institut für Klassische Philologie und Komparatistik
Lektüre "Pindar", Universität Leipzig, Institut für Klassische Philologie und Komparatistik
WiSe 2021/22
Übung "Griechische Grammatik", Universität Leipzig, Institut für Klassische Philologie und Komparatistik (Januar/Februar 2022)
Seminar „Aristoteles, De anima“, Universität Leipzig, Institut für Klassische Philologie und Komparatistik
SoSe 2021
Lektüre „Aristophanes, Frösche“, Universität Leipzig, Institut für Klassische Philologie und Komparatistik
WiSe 2020/21
Seminar „Herodot, Historien, 2. Buch“, Universität Leipzig, Institut für Klassische Philologie und Komparatistik
WiSe 2014/15
Seminar »Formen und Funktionen des Träumens in der griechischen Philosophie« an der Universität Leipzig
Sonstiges
Mitgliedschaften
seit März 2023:
Mitglied der Gesellschaft für Antike Philosophie (GANPH) e.V.
seit 2021:
Mitglied im DAV (Deutscher Altphilologenverband – Fachverband für Latein und Griechisch an Schulen und Universitäten)
Stipendien
März 2022
Research Scholarship for young researchers von der Fondation Hardt pour l’étude de l’antiquité classique, Vandoeuvres (Schweiz)
Juni - November 2019
Promotionsabschlussstipendium der Stiftung Bildung und Wissenschaft im Stifterverband für die deutsche Wissenschaft
2016-2019
Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung
2009-2011
Online-Stipendium von e-fellows.net
Praktika/ Weitere wissenschaftliche Tätigkeiten
10.08.–11.09.2020
Freiwilliges Praktikum in der Papyrus- und Ostrakasammlung der Universitätsbibliothek Leipzig, betreut durch Frau Dr. Almuth Märker (Kustodin): Einarbeitung in den Bereich der Papyrologie, Arbeit mit Papyrusfragmenten
seit 2016
Sprecherin des Studienpatenschaftsprogrammes »Senkrechtstarter« der Konrad-Adenauer-Stiftung in Leipzig und Gründungsmitglied des Projektes »Stipendium-Plus-Leipzig« zur Information von Schülern über Studienfinanzierungsmöglichkeiten
11/2017
Academic Visitor am Ioannou Centre for Classical and Byzantine Studies an der University of Oxford, Academic Sponsor: Prof. Dr. Constanze Güthenke
2014-2015
Wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Leipzig am Institut für klassische Philologie und Komparatistik, Fachbereich Gräzistik
2012-2013
Mehrfach wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Leipzig am Institut für klassische Philologie und Komparatistik, Fachbereich Latinistik; unterstützende Tätigkeit im Forschungsvorhaben zum Kommentar von Herrn Prof. Dr. Marcus Deufert zu Lukrezens »De rerum natura«
Unterrichtspraktika im Rahmen des Lehramtsstudiums in den Fächern Latein und Altgriechisch an der Thomasschule (Gymnasium der Stadt Leipzig), am Robert-Schumann-Gymnasium Leipzig, an der Helmholtzschule Leipzig und am Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasium Delitzsch