Studienprogramm
Das Studienprogramm des Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen« vermittelt ein umfassendes Wissen über die europäische Kultur- und Literaturgeschichte der Nach-Antike sowie Kompetenzen in Kulturwissenschaft, literarischer Anthropologie, Interkulturalität und Medienwissenschaft. Die Fähigkeit zu inter- bzw. transdisziplinärem Denken und Arbeiten wird durch den vergleichsweise engen thematischen Fokus des Kollegs besonders gefördert.
Diese übergeordneten Ziele gelten für PromovendInnen, PostdoktorandIn und studentische Hilfskräfte gleichermaßen, werden aber auf je unterschiedliche Weise realisiert. Sämtliche Veranstaltungen des Kollegs ebenso wie Möglichkeiten der individuellen Zusatzqualifikation und Betreuungsangebote stehen allen am Kolleg beteiligten NachwuchswissenschaftlerInnen unabhängig von ihrem Qualifikationsstand offen.
Traumbezogene Seminare
Die traumbezogenen Seminare finden – zum Ende der Promotionsphase hin reduziert – während der Vorlesungszeit statt und gliedern sich in eine Einführungsvorlesung und drei weitere Lehrveranstaltungen. Die Einführung »Interdisziplinäres Traumdenken: Theorien und Methoden« ist als Ringvorlesung gestaltet. Das jeweilige Programm für die Seminare kann von den KollegiatInnen mitkonzipiert werden und von den AntragstellerInnen im Tandem bzw. unter Mitarbeit internationaler GastwissenschaftlerInnen geleitet werden.
Arbeitsgruppe
Ein wichtiger Ort der gemeinsamen Forschung ist die auf drei Jahre hin angelegte Arbeitsgruppe. Hier werden methodische Verfahren und terminologisches Instrumentarium erprobt und von den KollegiatInnen der Forschungsstand aufgearbeitet. Individuelle Arbeitsschritte können in diesem Rahmen präsentiert sowie repräsentative Probleme sowohl des Forschungsprogramms als auch des wissenschaftlichen Arbeitens diskutiert werden. Am Graduiertenkolleg beteiligte WissenschaftlerInnen werden an den Sitzungen dieser Arbeitsgruppen nur bei besonderer thematischer Kompetenz und auf Einladung der Gruppe teilnehmen. Außerdem kann die Arbeitsgruppe auf eigenen Wunsch GastwissenschaftlerInnen einladen, die für ihre aktuellen Diskussionen über eine besondere Expertise verfügen.
Workshops
Die in der vorlesungsfreien Zeit stattfindenden mehrtägigen Workshops bilden wichtige Schwerpunkte für die Forschungsarbeit der Mitglieder des Kollegs, die vor allem dazu dienen, einzelne Forschungsansätze und ‑perspektiven zu diskutieren, zu synthetisieren und eine gemeinsame Forschungsgrundlage dialogisch zu erarbeiten. Die Arbeit an (eigenen) wissenschaftlichen Texten erfolgt gemeinsam in thematisch spezialisierten Gruppen. Außerdem sind in den Workshops die Präsentation des Arbeitsstandes der Dissertationsprojekte und Vorträge bzw. Kompaktseminare von geladenen GastwissenschaftlerInnen vorgesehen. Der erste Workshop einer jeden DoktorandInnengeneration beinhaltet zudem eine Schulung, in der den KollegiatInnen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis gemäß den Empfehlungen der DFG vermittelt werden.
Kongresse
Innerhalb der dreijährigen Promotionsphase finden zwei Kongresse statt, die in erster Linie durch den Postdoktoranden/die Postdoktorandin organisiert werden. Um die KollegiatInnen frühzeitig in den Wissenschaftsbetrieb zu integrieren, wird nach dem dritten Semester eine Nachwuchstagung veranstaltet. Der Übergang von der laufenden zur nachfolgenden DoktorandInnengeneration findet schließlich im Rahmen eines internationalen Kongresses mit beteiligten WissenschaftlerInnen und internationalen ExpertInnen während der letzten vorlesungsfreien Zeit statt.
Viva-Verfahren
Das Studienprogramm sieht in Anlehnung an das Viva-Modell der University of Oxford Fortschrittsprüfungen vor, denen sich die Promovierenden im zweiten und vierten Semester in Form von Disputationen zu jeweils einem einzureichenden Kapitel der Dissertationsschrift zu unterziehen haben. Die mündliche Verteidigung erfolgt vor zwei, nicht mit den Erst- und Zweitbetreuenden identischen Viva-PrüferInnen, von denen idealerweise einer/eine ein fachnahes und einer/eine ein eher fachfremdes Forschungsprofil besitzt. Ziel des Viva-Modells ist es, die kontinuierliche individuelle Betreuung durch die Erst- und Zweitbetreuenden sowie die wissenschaftliche Schreibkompetenz in einem frühen Stadium der Dissertation zu fördern. Insgesamt soll durch dieses Verfahren sichergestellt werden, dass die KollegiatInnen ihre Arbeit innerhalb des vorgesehenen Zeitraums von drei Jahren beenden.
Kulturelle Praxis
Da ein entscheidendes Anliegen des Kollegs darin besteht, die Ergebnisse auch einer nicht-fachwissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen, setzt das Qualifizierungskonzept durch kulturelle Veranstaltungen zur Traum-Thematik zusätzliche öffentlichkeitswirksame Akzente. Zudem wird damit eine Verbindung von wissenschaftlicher und kultureller Praxis intensiviert. In einem Umfang und einem Bereich, den die KollegiatInnen je nach beruflicher Orientierung selbst bestimmen, sammeln sie in eigenständig organisierten Teams grundlegende Erfahrungen in der Praxis des Kulturbetriebs und des Kulturmanagements. Diese Aktivitäten zählen zum Wahlpflichtbereich des Qualifizierungsprogramms: Jeder Kollegiat/jede Kollegiatin engagiert sich in einem Kulturprojekt seiner/ihrer Wahl, so dass sich – je nach Gruppengröße – ca. drei bis vier öffentliche Veranstaltungen pro dreijähriger Promotionsphase ergeben. Auf ihren Wunsch hin können sie eine professionelle Unterstützung ihrer Projekte erhalten.
Auslandsaufenthalte
Das Studienprogramm sieht optionale Auslandsaufenthalte zum Ende der Promotionsphase hin vor. Hierfür bieten sich die zahlreichen Partneruniversitäten der UdS an. In Fällen, in denen das Promotionsprojekt dies inhaltlich nahelegt, können weitere individuelle Vereinbarungen getroffen werden. Binationale Promotionsvorhaben können im co-tutelle-Verfahren durchgeführt werden. Aufenthalte zur Literaturrecherche in Archiven und anderen Forschungseinrichtungen werden ausdrücklich gefördert.
Schlüsselqualifikationen
Zusätzlich können DoktorandInnen Schlüsselqualifikationen im Rahmen des Graduiertenkollegs erwerben. Kurse des bewährten universitären Graduiertenprogramms GradUS können besucht werden, um Basisqualifikationen in den Bereichen wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben, Zeitmanagement, Hochschuldidaktik, Präsentationstechniken, Berufsfeldorientierung und Wissenschaftsorganisation zu erwerben. Das Zentrum für Schlüsselkompetenzen vermittelt den DoktorandInnen überdies Karriere fördernde und die Persönlichkeit stärkende Soft Skills wie Teamfähigkeit, strategisches Denken, Selbstpräsentation, Konfliktmanagement, Kritikfähigkeit, Verhandlungs- und Kommunikationsgeschick oder interkulturelle Kommunikation. Ferner besteht die Möglichkeit, an Kursen des Sprachenzentrums der UdS teilzunehmen. In Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten werden außerdem spezielle Coachings für Frauen und weitere Gleichstellungsmaßnahmen durchgeführt.
Überblick über das dreijährige Studienprogramm
| Ablauf | obligatorisches Programm | Wahlpflichtprogramm | optionales Programm | |||||
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| Traumbezogene Seminare | Arbeitsgruppen | Workshops | Kongresse | Betreuung | Öffentliche Präsentation | Zusatzqualifikationen | |
| 1. Semester | Einführungsvorlesung | Arbeitsgruppe 1 |
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individuelle Betreuungsgespräche |
Kulturelle Praxis
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Schlüsselqualifikationen
Doktorandenschule der Universität der Großregion
Auslandsaufenthalte
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| vorl.-freie Zeit |
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| Workshop 1 |
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| 2. Semester | Seminar | Arbeitsgruppe 2 |
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| 1. Viva-Einreichung | |||
| vorl.-freie Zeit |
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| Workshop 2 |
| 1. Viva-Prüfung | |||
| 3. Semester | Seminar | Arbeitsgruppe 3 |
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| vorl.-freie Zeit |
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| Nachwuchstagung |
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| 4. Semester |
| Arbeitsgruppe 4 |
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| 2. Viva-Einreichung | |||
| vorl.-freie Zeit |
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| Workshop 3 |
| 2. Viva-Prüfung | |||
| 5. Sem. | Seminar | Arbeitsgruppe 5 |
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| vorl.-freie Zeit |
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| Workshop 4 |
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| 6. Sem. |
| Arbeitsgruppe 6 |
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| Dissertation-Einreichung | |||
| vorl.-freie Zeit |
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| internationale Tagung | Disputation |