Franziska Heck

DOKTORANDIN

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Franziska Heck studierte bis 2018 Germanistik und Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Den Master Germanistik (Schwerpunkte: Literatur und kulturelle Praxis, Deutsche Sprachwissenschaft) absolvierte sie 2021 an der Universität des Saarlandes mit einer Arbeit zu der Handschrift über den Kriegszug des Herzog Wolfgangs von Zweibrücken in den Hugenottenkrieg im Jahr 1569.

 

Seit April 2021 ist Franziska Heck als Doktorandin im Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen« beschäftigt und arbeitet an einer Dissertation zum Thema „Antike Traumerzählungen im 14. Jahrhundert: Heinrichs von Mügeln Bearbeitung der Facta et dicta des Valerius Maximus im kultur- und rezeptionsgeschichtlichen Kontext“.

 

 

  • Träume in der Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
  • Editionstheorie und -praxis
  • Antikenrezeption im Mittelalter
  • Narratologie in mittelalterlicher Epik

 

 

Antike Traumerzählungen im 14. Jahrhundert: Heinrichs von Mügeln Bearbeitung der Facta et dicta des Valerius Maximus im kultur- und rezeptionsgeschichtlichen Kontext

 

Trotz wichtiger Forschungsbeiträge finden sich viele mittelalterliche und frühneuzeitliche Traumerzählungen, die bisher kaum oder gar nicht untersucht worden sind. Hierzu zählt auch eines der bedeutendsten Beispiele aus der historischen Exempelliteratur des Mittelalters: Heinrich von Mügeln, einer der bekanntesten Hofdichter des 14. Jahrhunderts, beendete 1369 seine kommentierende deutschsprachige Überarbeitung der Factorum et dictorum memorabilium libri IX des Valerius Maximus (1. Jahrhundert n. Chr.).  Dieser Text enthält ein eigenes Kapitel zu den Träumen (Buch I, Kapitel 7), das insgesamt 18 Exempla überliefert. Hier werden vor allem Träume erzählt, die den Tod eines in der römischen Geschichte verortbaren Protagonisten prognostizieren, wie Calpurnias Traum von Caesars Ermordung oder der Traum der Selbstopferung des Konsuls P. Decius Mus. Indem Heinrich von Mügeln diese Exempla vollständig rezipiert, gewährt er so das Fortleben antiker Auffassungen über Träume bis in das Mittelalter und die Frühe Neuzeit. Inwiefern er diese auch an den kulturhistorischen Kontext anpasst, wird noch zu untersuchen sein.

Die zeitgenössische Popularität von Träumen und Traumdeutung zeigt sich bereits an der Überlieferung der deutschsprachigen Exempelsammlung von Heinrich von Mügeln, die mit 23 Handschriften und einem Frühdrück erhalten geblieben ist, was auf eine weite Verbreitung schließen lässt. Auch Valerius Maximus’ lateinisches Werk muss im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit große Bekanntheit genossen haben. Für die Traumexempla kann zusätzlich eine lange Rezeptionstradition rekonstruiert werden.

Im Rahmen des geplanten Dissertationsprojektes soll deshalb dieses bisher unerforschte Kapitel in Heinrichs von Mügeln Überarbeitung unter Berücksichtigung aller Handschriften und Frühdrucke kritisch ediert, kontextualisiert und kommentiert werden. Darauf aufbauend können die Bedeutungen und Funktionen der Traumerzählungen innerhalb ihres narrativen, kultur- und rezeptionsgeschichtlichen Kontextes untersucht werden. Denn als antike Muster transformierende weltliche Hofliteratur mit exemplarischem Anspruch öffnet dieses Werk neue Türen für die Erforschung des Traums und der Traumdeutung in der Übergangszeit vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit.

Juni 2021

Vortrag „Die Päpstin Johanna in Saarbrücken?“ (zusammen mit Prof. Dr. Nine Miedema) am Tag der offenen Tür 2021 der Universität des Saarlandes.

 

August 2019

Vortrag „Die letzte Reise Herzog Wolfgangs: Die Amberger Handschrift“ (zusammen mit Alrun Frings und Prof. Dr. Nine Miedema) in der Bibliotheca Bipontina, Zweibrücken. Begleitend zur in der dort gezeigten Ausstellung zum 450. Todestag von Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken.

 

2018 – 2021

Tutorin für die Proseminare zur Lektüre mittelhochdeutscher Werke an der Universität des Saarlandes