Dr. Constantin Houy

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Constantin Houy studierte Wirtschaftsinformatik (DHBW Mannheim) sowie Informations- und Musikwissenschaft an der Universität des Saarlandes (UdS) und der Università Ca‘ Foscari in Venedig. Anschließend war er als Wissenschaftler am Institut für Wirtschaftsinformatik im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) tätig und promovierte 2018 an der UdS mit einer Arbeit zum Thema „Verständlichkeit grafischer Geschäftsprozessmodelle“ (u. a. Eduard-Martin-Preis 2019). Im Rahmen seiner bisherigen Forschungstätigkeit hat er mehr als 70 wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht.

 

Seit April 2021 arbeitet er am GRK „Europäische Traumkulturen“ an einer Dissertation zum Thema „Traumelemente in Róbert Wittingers Maldoror op. 47“.

 

 

  • Traum und Musik, insb. Traumdarstellungen in zeitgenössischer Musik
  • Traumaufzeichnungen und -protokolle
  • Forschungsmethoden und Epistemologie

 

Traumelemente in Róbert Wittingers Maldoror op. 47

 

Das Promotionsprojekt setzt sich mit dem Werk Maldoror op. 47 („Spettacolo in quattro atti con 13 immagini“) des 1945 in Österreich geborenen, in Budapest aufgewachsenen und in den 1960er Jahren nach Deutschland emigrierten Komponisten Róbert Wittinger auseinander. Das Werk ist als ein „großatmiger Monolog“ zu verstehen, der „inspiriert [ist] von den Prosaversen des französischen Präsurrealisten Comte de Lautréamont […], dessen „Chants de Maldoror“ [..] in den Jahren 1868-69 erschienen sind“ (Fabian und Wittinger 1989). Lautréamonts Prosadichtung setzt sich aus sechs Gesängen mit insgesamt sechzig Strophen zusammen und erzählt aus der Perspektive des Ich-Erzählers Maldoror – „der gefallene Engel, der satanische Verführer, der Rache nimmt und Gott für die Erschaffung des Menschengeschlechts bestrafen will“ (Lautréamont 2018) – von dessen Machenschaften. Wittingers Maldoror op. 47 und der darin enthaltene Monolog „besteht aus Gesagtem und nicht in Worte zu fassenden Gedankengängen. Die im Stück gezeigten Bilderfolgen und Handlungsbrocken spielen sich sozusagen in Maldorors Kopf ab: Seine Erinnerungen, Wahrnehmungen, Visionen, Vorahnungen, Träume, Vorstellungen und die hieraus resultierenden Ängste, Sehnsüchte, Qualen, Befürchtungen, Urteile, Vorurteile und inneren Zustände werden sichtbar“ (Fabian und Wittinger 1989).

Wittingers Werk ist keine Oper im gattungsüblichen Sinne: „alles, was von Maldoror gesagt wird oder in seinem Kopf vorgeht, ist Handlung. Ein sich durch das ganze Werk ziehendes Monodram wird durch Erinnerungs-, Befürchtungs-, Wahrnehmungs- und Traumbilder szenisch umgesetzt. So entstand eine Mischform von Schauspielmonolog, Kammeroper, Ballett und szenischem Oratorium. Sie hat mit der Gattung Oper insofern Gemeinsamkeiten, dass nahezu alles, was ich für mein Stück benötige, nur in einem Opernhaus vorhanden ist: Solisten, Chor, Orchester, Ballett, Statisterie, ausgereifte Bühnen- und Beleuchtungstechnik“ (Fabian und Wittinger 1989). Ähnlich wie in Lautréamonts „Les Chants de Maldoror“ dominieren in Wittingers Maldoror albtraumartige Elemente und Halluzinatorisches sowohl im Libretto als auch in der Musik, welche die alptraumhaften Bilder und Szenerien mit verschiedenartigen musikalischen Mittel inszeniert, und so den onirischen Charakter des Werkes unterstreicht (Kreutzer 2014).Das Promotionsprojekt erforscht entsprechende Traumelementen in Musik und Libretto.

 

Literatur:

  • Fabian, Imre und Wittinger, Robert: Ein neues Stück für das Musiktheater. Gespräch mit dem Komponisten Róbert Wittinger. In: Opernwelt 30/1989, S. 13.
  • Lautréamont, Comte de: Die Gesänge des Maldoror. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2018.
  • Kreuzer, Stefanie: Traum und Erzählen in Literatur, Film und Kunst. Paderborn: Wilhelm Fink 2014.
  • Weiterentwicklung und Pflege des Lexikons Traumkultur
  • Co-Organisation und Durchführung des Workshops „Lexikon Traumkultur – Neue Beiträge und Weiterentwicklung“ am 27.01.2023 im Graduate Centre der Universität des Saarlandes (gemeinsam mit Till Speicher). Plakat zum Workshop
  • Dr.-Eduard-Martin-Preis 2018/2019 der Universitätsgesellschaft des Saarlandes
  • Dissertationspreis der Förderer des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität des Saarlandes (IfeW) 2020
  • Wissenschaftliche Vorträge auf internationalen Konferenzen und Workshops, insb. im Bereich Information Systems Research
  • Leitung von Lehrveranstaltungen an verschiedenen Hochschulen und Universitäten und Betreuung von Seminar-, Bachelor-, Masterarbeiten
  • Gutachtertätigkeit für internationaler Konferenzen und Journale im Bereich Information Systems Research
  • Mitwirkung in Programmkomitees nationaler und internationaler Konferenzen im Bereich Information Systems Research